Bernstein gilt als das Gold der Ostsee. Der schöne, gelbleuchtende Edelstein wird vor allem an der Nord- und an der Ostsee gefunden. Neben einer guten Fundstelle brauchen Sie für die Suche passende Ausrüstung und ein gutes Auge. Worauf Sie sonst noch beim Bernsteinsammeln achten sollten, erklären wir Ihnen im Beitrag.
Die besten Strände zum Sammeln von Ostsee Bernstein
Schatzsucher, die einen echten Bernstein finden wollen, sollten nach Mecklenburg-Vorpommern aufbrechen. Denn das Vorkommen ist in den Regionen der baltischen Ostsee am größten. An der Ostseeküste vor Schleswig-Holstein sind die Aussichten auf einen Fund deutlich schlechter. Der leuchtend rote Ostsee Bernstein ist entlang der gesamten Vorpommerschen Ostseeküste auffindbar. Ein Strandabschnitt, an dem viel Bernstein angeschwemmt wird, ist auf der Halbinsel Fischland Darß Zingst. Der Strand ist vor Prerow, westlich von Zingst und nahe dem Nationalpark Vorpommerscher Boddenlandschaft.
Östlich von Zingst gelangt das wertvolle Gut an die Strände der Ostseeinsel Rügen. Natürlich liegt der schöne Ostsee Bernstein auch an den Stränden der Insel Usedom. Urlauber, die die Ostseeinseln Hiddensee und Poel besuchen, können an der Küste Ausschau nach Ostsee Bernstein halten. Aber auch zwischen Boltenhagen und Groß Schwansee besteht ein Vorkommen, dass Bernsteinsammler glücklich machen kann.
Bernstein suchen am Strand auf Rügen
Die Urlauber auf Rügen haben mehrere Gelegenheiten, nach Ostsee Bernstein zu suchen. Wenn Sie den Strand erreichen, müssen Sie den Bernstein nur noch finden. Hierzu gibt es einiges zu beachten. Die erste Frage ist, wo genau Sie suchen sollten. Der Ostsee Bernstein wird durch Sturmfluten an den Strand gespült. Dabei landet er im Treibgut. Suchen Sie zunächst also das Schwemmgut nach Bernstein ab. Am besten Sie wühlen mit den Händen zwischen Seetang, Seegras und dem angespülten Holz. Denn der Bernstein bleibt gerne mal zwischen den Pflanzen hängen. Falls Sie an einem Naturstrand suchen, sind die Aussichten auf einen Fund geringer. Dort werden viele kleine Steine angeschwemmt, die zwischen den Felsen liegenbleiben. Nur erfahrene Sammler werden zwischen den Kieselsteinen die wertvollen Bernsteine erkennen. Und auch das Durchsuchen von Muschelhaufen lohnt sich nicht. Dort finden Sie meistens keinen Ostsee Bernstein. Wer die Möglichkeit hat, kann mit einem Kescher das Treibgut aus dem flachen Wasser fischen. Dabei finden Sie gerne auch mal größere Exemplare.
Besonders erfolgsversprechend ist die Suche an den Stränden in Prora, Sellin und Glowe. Aber auch Nahe dem Ostseebad Binz ist ein Vorkommen vorhanden. Hier gibt es einen Naturstrand, an dem geübte Sucher fündig werden.
Wann ist die richtige Zeit zur Bernsteinsuche?
Auch die Tageszeit und die Jahreszeit spielen bei der Suche nach Ostsee Bernstein eine wichtige Rolle. Die richtigen Jahreszeiten für Ihre Schatzsuche nach dem Ostseegold sind Herbst und Winter. Denn besonders nach Stürmen werden viele an die Küsten gespült. Außerdem ist im Sommer das Wasser zu warm. Erst bei einer Temperatur von 3 bis 4 Grad hat es seine größte Dichte. So kann es den Bernstein bis an den Strand transportieren. Wenn Sie zur Suche aufbrechen, sind die frühen Morgenstunden ideal. Die Konkurrenz ist geringer und das Licht der aufgehenden Sonne bringt den Ostsee Bernstein zum Leuchten. Ein besonderes Abenteuer ist die Suche in der Dunkelheit. Das klappt am besten mit einer UV-Taschenlampe. Bernstein, der am Strand herumliegt, leuchtet im ultravioletten Licht grün bis gelb. Tragen Sie aber bei der Suche eine UV-Schutzbrille, um sich vor dem Licht zu schützen.
Die richtige Ausrüstung zum Bernsteinsammeln auf Usedom
Wenn Sie wirklich Bernstein an der Ostsee finden wollen, ist Urlaubsinsel Usedom ist das perfekte Ziel. Allerdings sollten Sie nie ohne vernünftige Ausrüstung auf die Suche gehen. Da der meiste Bernstein im Herbst und Winter an die Küste gespült wird, ist feste Kleidung ein Muss. Das Wetter auf Usedom ist zu dieser Zeit besonders rau und windig. Aber die Suche nach dem Ostseegold lohnt sich. Zum Beispiel bei einem Strandspaziergang in Karlshagen, Zinnowitz oder den Dreikaiserbädern Bansin, Heringsdorf und Ahlbeck. Eine erfolgreiche Suche versprechen auch Ückeritz, Loddin, Koserow und Zempin. Daher werden die Orte auch die Bernsteinbäder genannt.
Machen Sie sich Wind- und Wetterfest mit einer Regenjacke und festen Schuhen. Aber noch besser sind natürlich Gummistiefel und eine Wathose. Wenn Sie Ihren Bernstein direkt aus der Ostsee fischen wollen, können Sie gleich einen Kescher mitnehmen. Was Sie auf jeden Fall brauchen ist ein verschließbares Gefäß, das Sie mit Wasser füllen können. Das kann ein Glas sein oder eine Dose. Damit gelingt Ihnen der sichere und trockene Transport bis nach Hause.
Woran Sie Ostsee Bernstein erkennen und von anderem Strandgut unterscheiden
Es gibt einige Tricks, mit denen Sie echten Ostsee-Bernstein von gewöhnlichen Quarz-Kieselsteinen unterscheiden. Zum Beispiel hat Bernstein eine viel geringere Dichte. Diese Eigenschaft ermöglicht es ihm, in einer gesättigten Salzlösung zu schwimmen. Um diesen Test durchzuführen, lösen Sie ca. 170 g Salz in einem Liter Wasser auf. Zum Vergleich benötigen Sie die gleiche Menge an Süßwasser. Normale Steine gehen unter, während Bernstein in der Salzlösung schwimmt. Kunststoffe dagegen schwimmen auch in Süßwasser. Außerdem kann Bernstein elektrostatisch geladen werden. Dazu reiben Sie ihn auf Wolle oder Seide, wodurch er kleine Papierstücke anziehen kann. Überdies ist der Ostsee Bernstein brennbar und leuchtet unter UV-Licht.
Bei der Suche kann es schnell zu Verwechslungen kommen. Neben harmlosen Steinen gibt es an der Ostsee auch gefährlicheres Strandgut. Dazu gehört der weiße Phosphor. Während des Zweiten Weltkrieges landeten ungefähr 4.000 Brandbomben mit Phosphor in der Ostsee. Aber dieser ist nicht nur hochgiftig, sondern leicht entzündlich. Der Phosphor trocknet an der Luft, verbindet sich mit Sauerstoff und beginnt zu brennen. Dabei erreicht er eine Temperatur von 1.300 Grad. Die Phosphorklumpen erhalten im Wasser eine gelbliche Färbung und sehen Bernstein zum Verwechseln ähnlich. Deshalb sollten Sie Ihre Funde nie in die Hosentasche stecken und Zuhause auf einer feuerfesten Unterlage trocknen.
Das Deutsche Bernsteinmuseum in Ribnitz-Damgarten
Falls Sie nicht nur Bernstein sammeln sondern auch seine Geschichte kennenlernen wollen, müssen Sie nach Ribnitz-Damgarten reisen. Dort ist das Deutsche Bernsteinmuseum im Kloster Ribnitz zuhause. Die Geschichte der Stadt ist eng mit dem Gold des Meeres verbunden. Die Bernsteinstadt hat neben dem Museum eine Schaumanufaktur und viele Geschäfte, die Bernsteinprodukte verkaufen.
Das Museum hat seit der Jahrtausendwende den Ehrennamen „Deutsches Bernsteinmuseum“ und zeigt eine der umfangreichsten Bernsteinausstellungen Europas. Dazu zählen 1.600 Exponate, zum Teil auch aus der Bernsteinsammlung der einstigen Staatlichen Bernstein-Manufaktur in Königsberg. Zu den Highlights der Ausstellung zählen Kunstwerke aus dem 16. und 17. Jahrhundert.
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